Kap, Kapstadt, Kap-Halbinsel: An Afrika’s südlichem Zipfel dreht sich (fast) alles um’s Kap.
Ein Besuch des Table Mountain Nationalparks mit der 35 km langen Kap-Halbinsel und dem Kap der Guten Hoffnung ist ein absolutes Must-Do in Kapstadt. Die Kap-Halbinsel ist daher auch unser erster Anlaufpunkt während unseres Roadtrips entlang der Garden Route.
Unsere Homebase in Kapstadt ist das Sonnekus Guesthouse im südlichen Stadtteil St. James zwischen Muizenberg und dem Örtchen Kalk Bay an der False Bay. Zentral und doch direkt am Strand gelegen, können wir alle Daytrips während unserer 3 Tage in Kapstadt von hier aus optimal durchführen und zusätzlich das Strandfeeling geniessen. Zwischen Guesthouse mit Meerblick und der Bay liegt die M4 und die Bahnlinie, die Simon’s Town mit Kapstadt verbindet.
St. James erstreckt sich über ca. 2 km entlang der False Bay und liegt vor einem steilen Berg, auf den man auch hinaufwandern kann.
Ihr werdet mit Glück ab und an eine Dampflok vorbeischnaufen sehen. Liebhaber und Betreiber von alten Dampfloks bieten mehrmals im Jahr Ausflüge mit einer authentischen Dampflokomotive an. Die Fahrten starten am Hauptbahnhof von Kapstadt und führen über Muizenberg bis Simon’s Town direkt am Ufer der False Bay entlang. Atemberaubende Blicke auf das Meer sind garantiert!
Die berühmten, bunten, viktorianischen Badehäuser von Muizenberg liegen von unserer Unterkunft aus in Laufdistanz. Die bunten Holzhäuser werden auch „Edwardian Beach Houses“ genannt. Die Häuschen werden als Umkleidekabinen und äußerst beliebte Fotomotive genutzt. Der feinsandig und flach verlaufende Strand mit mäßigem Wellengang ist ideal zum Baden und für Kinder geeignet. Das Wasser der False Bay ist zudem 5 Grad wärmer als an der Atlantikseite.
Einen Mietwagen empfehlen wir euch für euren Besuch in Kapstadt und Umgebung unbedingt. Unseren Mietwagen haben wir gleich am Flughafen von Kapstadt in Empfang genommen.
Weil es so schön auf dem Weg liegt, nehmen wir auf unserem Weg zum Kap auch die Pinguine von Simon’s Town noch mit, natürlich im übertragenen Sinne.
Der Boulder’s Beach in Simon’s Town liegt etwa 45 min. vom Stadtzentrum und 20 min. von St. James entfernt. Wo sonst kann man eine große Pinguinkolonie so stadtnah erleben? Die Kolonie besteht aus etwa 2500 Afrikanischen Pinguinen – alles begann 1982 mit einem einsamen Pinguinpärchen, das man an diesem Strand im Gebüsch fand. Der Afrikanische Pinguin ist die einzige in Afrika lebende Pinguinart, wiegt 2 – 4 kg und wird auch „Eule des Meeres“ genannt, da er nachts im Wasser sehr gut sehen kann. Nirgends sonst können die Tiere so nah beobachtet werden wie in Simon’s Town. Eine echte Attraktion also!
Es gibt Holzstege oberhalb der Kolonie, von denen aus ihr die Frackträger beobachten und auch einen Blick auf ihre Höhlen im Gebüsch erhaschen könnt. Aber Vorsicht: Ein Pinguinbiss kann ziemlich schmerzhaft sein, also lieber etwas Abstand halten. Die Tiere dürfen außerdem nicht berührt oder gefüttert werden. Man teilt sich den Strand mit den Pinguinen und kann sogar mit ihnen schwimmen, was wir aber nicht getan haben. Wir haben unseren Besuch auf den schönen Ausblick vom Steg aus beschränkt.
Bild oben: Ja, diese Schilder nehmen wir sehr ernst :-D! Die Pinguine verstecken sich oft unter Fahrzeugen. Also Vorsicht beim Abfahren!
Boulders Beach
Adresse: Kleintuin Road, Simon’s Town, Cape Town, 7995
Eintrittspreise (Stand Februar 2018):
Erwachsene: 75 Rand / Tag
Kind (2 – 11 J.): 40 Rand / Tag
Öffnungszeiten:
April – September: 8 – 17 Uhr
Dezember – Januar: 7 – 19.30 Uhr
Februar – März, Oktober – November: 8 – 18.30 Uhr
Die Gegend um Simon’s Town ist nicht nur berühmt für ihre Pinguine, sondern auch leider etwas berüchtigt für ihre Paviane. Ganze Affenfamilien sitzen häufig gruppenweise am Straßenrand. Tatsächlich hatten wir den Eindruck, dass die Affen mit allen Wassern gewaschen sind und entsprechende Tricks drauf haben, potenziell mit Essbarem beladene Autos zum Anhalten zu bewegen. Ihr solltet beim Anhalten die Fenster tunlichst geschlossen halten, ansonsten wird das Wageninnere schnell aufgemischt und die Insassen vertrieben.
Leider häufen sich in den vergangenen Jahren Meldungen von Angriffen von Pavianen, die jegliche Scheu vor Menschen verloren haben. Die gierigen Allesfresser haben mittlerweile sogar gelernt, Autotüren und Kofferraumklappen zu öffnen und sind nicht zimperlich, wenn es ums Beute machen geht. Also bitte ALLE Autotüren schön verriegeln und zum Fotografieren nicht aussteigen. Vorsichtshalber bitte auch keine Wertsachen und Rucksäcke im Kofferraum deponieren. Und die Paviane keinesfalls füttern!
Und trotzdem: Paviane sind eine der letzten wildlebenden Tierarten in Kapstadt und stehen unter Artenschutz. Die Vororte breiten sich immer mehr aus und grenzen nun an das Land der Affen. Schließlich haben die Menschen sich in der Region der Paviane angesiedelt und nicht umgekehrt. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Von Simon’s Town seid ihr in einer halben Stunde Fahrzeit am Kap der guten Hoffnung. Die Hälfte der Strecke führt wunderschön an der Küste entlang. Es gibt außerdem eine ca. 10 min. längere Strecke durch das Inland (M65). Um nach Cape Point und zum Kap der Guten Hoffnung zu gelangen, müsst ihr eine Gebühr zahlen. Vom Eingangstor fährt man ca. 15 min. bis zum Cape Point.
Cape Point und Kap der Guten Hoffnung (Cape of Good Hope) – was ist der Unterschied?
Tatsächlich werden beide oft verwechselt oder gar gleichgesetzt. Der südwestlichste Punkt der Kap-Halbinsel wird als Kap der Guten Hoffnung bezeichnet. Er ist bis auf den Parkplatz mit Wendeschleife vollständig naturbelassen. Das Kap der Guten Hoffung ist 6 km (10 Fahrminuten) vom Cape Point entfernt. Am Cape Point, das die Spitze der Kap-Halbinsel bildet, hingegen findet man das Cape Point Lighthouse sowie eine touristische Infrastruktur, wie Souvenirshop, Info-Center und ein Restaurant mit Außenterrasse und Blick auf die False Bay. Der südlichste Punkt Afrikas ist wiederum weder Cape Point noch das Kap der Guten Hoffnung, sondern Cape Agulhas, welches ca. 150 km weiter östlich liegt.
Cape Point wurde vom portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Dias 1488 als „Kap der Stürme“ bezeichnet. Der „Point“ wurde von Seefahrern jahrhundertelang mit Respekt behandelt. Tagsüber war er ein Orientierungspunkt für die Schifffahrt und bei Nacht und im Nebel stellte er eine Bedrohung durch heftige Stürme und gefährliche Felsen dar, die im Laufe der Jahrhunderte für zahlreiche Schiffswracks an der Küste sorgte.
Der 1859 gebaute Leuchtturm steht auf 238 Metern über dem Meeresspiegel auf dem höchsten Punkt des Gipfels und dient heute als zentrale Überwachungsstelle für alle Leuchttürme an der Küste Südafrikas. Der Zugang zum Leuchtturm erfolgt über eine drei-minütige Fahrt in der Flying Dutchman Standseilbahn, die die Besucher von der Talstation auf 127 Meter Höhe bis zur Bergstation befördert. Neben dem Info-Center führt außerdem ein befestigter, steiler Weg (über 120 Treppenstufen) hinauf zum Leuchtturm.
Unser Tipp: Unbedingt laufen! Sonst entgehen euch die vielen schönen Ausblicke, Fotomotive, die Vielfalt der Pflanzen und Blüten auf dem Weg und die zahlreichen Geckos. Oben angekommen, genießt einfach das erhebende Gefühl, am südlichsten Zipfel der Kap-Halbinsel zu stehen.
Die kurze Strecke vom Cape Point zum Kap der Guten Hoffnung ist schnell gefahren. Bartolomeu Dias entdeckte das Kap der Guten Hoffnung 1488 auf seiner Rückreise nach Portugal, nachdem er die südlichen Grenzen des afrikanischen Kontinents entdeckt hatte. Es wurde „Kap der Guten Hoffnung“ genannt, weil seine Entdeckung ein gutes Omen war, dass Indien auf dem Seeweg von Europa aus erreicht werden konnte. Ob Bartolomeu Dias selbst oder der portugiesische König Johann II. ihm diesen Namen gab, ist bis heute nicht ganz geklärt.
Am Kap gibt es einen Wanderweg bis zur Spitze, den wir natürlich, obwohl recht anstrengend bei der Hitze, erklimmen. Während mir die Zunge bis zum Boden hängt, gönnt Micha sich so nebenbei noch ein kleines Klimmzüge – Workout. Der Blick von oben entschädigt uns für die Mühe. Wer jetzt noch nicht genug hat, kann von hier aus 2,5 km an der Küste entlang bis zum Cape Point wandern (Wanderzeit ca. eine Stunde!).
Cape Point / Kap der Guten Hoffnung:
Eintrittspreise (Stand Februar 2018):
Ewachsene: 145 Rand / Tag
Kind (2 – 11 J.): 75 Rand / Tag
Öffnungszeiten:
April – September: 7 – 17 Uhr
Oktober – März: 6 – 18 Uhr
Unsere Restaurant-Tipps: Falls ihr voller Eindrücke und mit leerem Magen von eurem Daytrip auf die Kap-Halbinsel zurückkehrt, können wir euch auf dem Rückweg das Restaurant Octopus Garden im alten Postgebäude in St. James und The Brass Bell Restaurants and Pubs in Kalk Bay empfehlen. Das Octopus Garden ist ein Restaurant & Weinbar mit nettem Garten, einer abgefahrenen, bunten Einrichtung und Hippie-Touch. Definitiv ein Eyecatcher. Das Brass Bell beinhaltet 8 Restaurants, liegt direkt am Meer mit traumhaftem Blick, und bietet u.a. mundwässernde Gaumenfreuden für Freunde des Seafood. Ein Dinner mit Meeresrauschen!
Hier für euch unsere Route dieses traumhaften Daytrips auf die Kap-Halbinsel:
Falls ihr Fragen zur Tour habt, dann wie immer ran an die Tastatur.
Ansonsten sind wir gespannt auf eure Eindrücke und Erfahrungen. Was war euer persönliches Highlight der Kap-Halbinsel?
Wir wünschen euch einen wundervollen Daytrip und viel Spass away on wheels.
Sandra & Michael
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